Der Körper eines Menschen besteht aus sehr vielen unterschiedlichen Geweben. Zelle nennt man deren kleinsten Baustein. Jede Sorte dieser Zellen hat im Körper eine bestimmte Aufgabe. Der Körper muss ständig neue Zellen produzieren. Zunächst wird dabei immer eine einfache Zelle hergestellt, die in mehreren Schritten zu einer brauchbaren Spezialzelle weiterentwickelt wird. Manchmal gibt es dabei Probleme. Dann entwickelt sich eine Zelle nicht weiter, aber vermehrt sich. Da sie noch keine funktionierende Spezialzelle ist, entstehen massenhaft Zellen, die zu nichts gut sind, aber alle anderen Zellen verdrängen. Das ist dann der Beginn einer Krebserkrankung.
Niemand weiß, warum manche Kinder Krebs bekommen. Krebs ist nicht ansteckend. Krebs bei Kindern wird auch nicht durch das ausgelöst, was wir essen und trinken. Auch nicht durch schlechte Ernährung, Rauchen oder Mangel an Bewegung, weil man ein anderes Kind ärgert, sich mit ihm streitet oder sich wünscht, dass ihm schlimme Sachen zustoßen. Niemand hat Schuld, wenn ein Kind Krebs bekommt.
Insgesamt sind Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen eher selten.
Pro Jahr erkranken in ganz Deutschland etwa 1.800 Kinder und Jugendliche an Krebs.
Die Behandlung besteht nun darin, die Vermehrung der Krebszellen zu stoppen. Das erreicht man mit speziellen Medikamenten und nennt das Chemotherapie oder einfach Chemo. Die Chemotherapie bewirkt, dass sich die Zellen nicht mehr richtig teilen können und absterben. Leider kann die Chemotherapie nicht unterscheiden zwischen gesunden und kranken Zellen und stört deshalb auch die Herstellung gesunder Zellen. Deshalb fallen dann auch oft die Haare aus. Man darf deswegen nur so viel Chemotherapie geben, dass genügend gesunde Zellen übrig bleiben. Nach der Behandlung wachsen die Haare dann auch wieder.
Während der Chemotherapie wird auch das gesunde Abwehr- oder Immunsystem geschwächt und man wird anfällig für Infektionen aller Art und bekommt Fieber. Man muss zur Vermeidung einer Ansteckung vorsichtig sein und darf nicht mehr alles machen. Vor allem andere Menschen sind eine mögliche Ansteckungsquelle und deshalb darf man vorsichtshalber zum Beispiel nicht in die Schule, ins Kino oder überhaupt an Orte gehen, wo viele Menschen sind. Chemotherapie verändert auch den Geschmack und das Hungergefühl. Man mag nicht mehr essen, auch das Lieblingsessen kann anders und fremd schmecken und es fehlt überhaupt das Hungergefühl oder es ist einem übel.
Es gibt verschiedene Arten, Krebs zu behandeln. Welche verwendet wird, hängt von der genauen Krebserkrankung und anderen Dingen ab. Die wichtigsten Behandlungsarten sind neben der Chemotherapie eine Operation oder eine Bestrahlung. Manchmal kommt es auch zu einer Stammzell- oder Knochenmarkstransplantation.
Kinder und Jugendliche haben andere Krebsarten als Erwachsene und sind besser zu behandeln. Deshalb werden krebskranke Kinder und Jugendliche meistens durch die Behandlung gesund.